Schweißgeräte

Schweißgerät

Ein Schweißgerät sorgt entweder über das Schmelz-Schweißverfahren oder das Press-Schweißverfahren für die stoffschlüssige Verbindung von Werkstücken aus Metall oder Kunststoff. Abhängig vom angewandten Verfahren setzt es dafür Wärme oder Druck ein, um Werkstücke aus Kunststoff oder Metall dauerhaft und hoch belastbar miteinander zu verbinden. Elektrische Schweißgeräte für das Schmelzschmeißen verfügen über Inverter oder Schweißtransformatoren, die den Wechselstrom aus dem Netz in die erforderliche Spannung umwandeln, während Gas-Schweißgeräte über zusätzliche Gasanschlüsse verfügen. Alle modernem Schweißgeräte besitzen eine leistungsfähige Steuereinheit mit zahlreichen Schweißprogrammen, die häufig auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden können. Der Brenner sorgt für das zielgerichtete und dosierte Abschmelzen der umhüllten Schweißelektrode, wodurch sich die Schweißnaht bildet.

Geschichte

Die Geschichte des Schweißens geht bis ins 3. Jahrtausend v.Chr. zurück, als die Sumerer und Hethiter erste Schweißarbeiten durchführten. Erst im 15. Jahrhundert wurde das Verfahren des Feuer- und Hammerschweißens entdeckt. Eine Methode, die von der Eisenzeit bis ins 20. Jahrhundert in Schmieden angewandt wurde. Das erste echte Schweißgerät wurde 1895 durch Carl von Linde entwickelt. Es arbeitete auf Acetylen-Sauerstoff-Basis und war einfach konstruiert. Charles Picard und Edmond Fouché entwickelten das Verfahren zum Autogenschweißen weiter. Die ersten einfachen Autogenschweißgeräte wurden bis in die 1950er-Jahre verwendet.

Einsatzbereiche

Schweißgeräte kommen immer dann zum Einsatz, wenn eine dauerhafte und belastbare Verbindung von Werkstücken aus Metall oder Kunststoff erforderlich ist. Dies ist im Prinzip in jeder Branche der Fall. Im Metall- und Karosseriebau verbinden leistungsfähige Schweißgeräte Fahrzeugteile oder Rohre und Platten. Im Schiffsbau sind Schweißgeräte genauso unentbehrlich wie in Handwerksbetrieben. Sogar im Heimwerkerbereich kommen Schweißgeräte regelmäßig zum Einsatz, um verschiedenste Werkstücke aus Metall zu verbinden.

Arten

Autogenschweißgerät

Autogenschweißgeräte arbeiten mit Acetylen und Sauerstoff oder alternativ mit Flüssiggasen wie Erdgas oder Propan. Zum Schweißen von Aluminium oder Blei wird Wasserstoff verwendet. Das Schweißgerät besitzt einen Brenner, der über am Griffstück montierte Schläuche mit den Gasflaschen verbunden ist. Ein Mischstück sorgt für das optimale Gasgemisch, das über Ventile am Griffstück reguliert wird. Durch das Verbrennen der Gase entstehen sehr hohe Temperaturen.

Lichtbogenschweißgerät

Das Lichtbogenschweißgerät arbeitet mit Strom oder Gas und ist dadurch vielseitig einsetzbar und mobil. Abhängig von der Energieversorgung eignet sich für Schweißarbeiten im Innen- und Außenbereich. Vor allem elektrische Lichtbogenschweißgeräte können selbst bei Regen oder starkem Wind eingesetzt werden. Ein MIG/MAG und WIG-Schutzgas-Schweißgerät zählt genauso zu den Lichtbogenschweißgeräten wie das Lichtbogen-Bolzenschweißgerät oder das MSG-Schweißgerät.

Widerstandspressschweißgerät

Das Widerstandspress-Schweißgerät erzeugt hohen Druck und überträgt ihn auf die zu verbindenden Werkstücke. Zeitgleich fließen hohe Stromstärken durch die Verbindungsstellen. Diese schmelzen und verbinden sich stoffschlüssig.

Ultraschallschweißgerät

Das Ultraschall-Schweißgerät verbindet vorwiegend Werkstücke aus thermoplastischen Kunststoffen. Die stoffschlüssige Verbindung erfolgt, indem ein Werkstück fest eingespannt und das andere aufgepresst und über den Ultraschallresonator in Schwingungen versetzt wird. Diese Schwingungen übertragen sich auf die Moleküle der Werkstoffe, die sich dadurch dauerhaft und stabil verbinden.

Sicherheit

Schweißgeräte dürfen nur mit persönlicher Schutzausrüstung bedient werden. Dazu zählt ein Handschutzschild, das den Schweißer vor UV-Strahlen und Flammen schützt. Schutzbrillen und Schweißer-Schutzschilden schützen vor Verletzungen durch Schlackestücke oder glühende Metallspritzer. Schutzkleidung wie Lederschürze, Schweißer-Schutzhandschuhe und Sicherheitsschuhe ergänzen die persönliche Schutzausrüstung.

Die gesamte Schutzausrüstung muss der Arbeitgeber zur Verfügung stellen. Der Arbeitnehmer ist dazu verpflichtet, diese zu tragen.

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