Friedhofsbagger

Friedhofsbagger sind eine kompakte und wendige Variante herkömmlicher Bagger, die trotz ihres Namens nicht alleine auf Friedhöfen eingesetzt werden. Auch für private oder betriebliche Bauprojekte in einem räumlich begrenzten Arbeitsfeld übernehmen die Bagger vom Aushub von Erdreich bis zum Transport vielfältige Aufgaben, für die großformatige Bagger nicht geeignet wären. In ihrem Haupteinsatzgebiet dienen Friedhofsbagger dem Ausheben von Gräbern sowie der Erschließung von Grabflächen, wobei enge Friedhofswege und bestehende Gräber das Steuern des Fahrzeugs erschweren. Gegenüber anderen Baggern der Baubranche ist deshalb eine sehr filigrane Steuerung des Baggers mit einer Reihe von Zusatzfunktionen möglich.

Funktionsweise

Friedhofsbagger erinnern im Grundaufbau an herkömmliche Bagger, wobei anstelle einer Fahrerkabine auch Überdachungen eingesetzt werden. Bagger dieser Bauart sind sowohl auf Rädern als auch mit Raupenantrieb erhältlich, die sich in allen Umsetzungen durch eine extrem schmale Laufspur auszeichnen. Hierdurch ist es dem Baggerführer möglich, selbst zwischen bestehenden Gräbern zu fahren, um einzelne Grabstellen zu erreichen und hier den Aushub von Erdreich vorzunehmen. Zu diesem Zweck stehen die klassische Baggerschaufel und modellabhängig weitere Anbaugeräte zur Verfügung.

Friedhofsbagger mit Radantrieb ermöglichen häufig die Ansteuerung einzelner Räder für eine noch präzisere Bewegung des Baggers, eine ähnliche Unterstützung leistet die mechanische Differenzialsperre. Zeitgemäße Modelle sind außerdem mit einer automatischen Bremsfunktion ausgestattet, wodurch sich der Baggerführer ausschließlich auf den Aushub von Erdreich und die penible Steuerung des Spezialbaggers konzentrieren kann. Durch seine technischen Vorteile und die kompakten Abmessungen eignet sich der Friedhofsbagger auch für Arbeiten im privaten Gartengelände oder auf öffentlichen Baugrundstücken, die einen herkömmlichen Bagger aus baulichen Gründen nicht mehr hindurchlassen.

Einsatzbereiche

Seinen wichtigsten Arbeitsbereich trägt der Friedhofsbagger im Namen, wobei er gleichermaßen zum Befahren von gefestigten Wegen und Grünflächen geeignet ist. Einstiegsmodelle weisen ein Gewicht zwischen 500 und 1.000 Kilogramm auf, so dass ihr Untergrund keine schweren Lasten trägt und Grabflächen nicht abzusacken drohen. Seine wichtigste Aufgabe ist das Ausgeben von Gräbern, wobei über die integrierte Baggerschaufel der direkte Abtransport des aufgenommenen Erdreichs möglich wird.

Der Bagger kann für weitere Aufgaben auf dem Friedhofsgelände eingesetzt werden, beispielsweise als kompaktes Transportfahrzeug beim Abriss älterer Grabanlagen oder bei den Bepflanzungen durch eine Friedhofsgärtnerei. All diese Aufgaben lassen sich auch in öffentlichen Parks, privaten Gartenanlagen und sonstigen Außenflächen durchführen, in denen für die Arbeit mit einem herkömmlichen Bagger kein Platz besteht. Mit einer Durchfahrtsbreite von lediglich 30 bis 50 cm vieler Grundmodelle ergeben sich selbst sinnvolle Einsatzmöglichkeiten in geschlossenen Räumen wie Werks- und Lagerhallen.

Anschaffung

Die Vorteile des Friedhofsbaggers liegen in der filigranen Steuerung und den geringen Abmessungen. Seine Nachteile liegen in den vergleichsweise geringen Leistungswerten, so dass der Friedhofsbagger nicht als vollwertige Alternative zu Baggern der Baubranche gesehen werden sollte. Seine Anschaffung lohnt sich nicht ausschließlich für Friedhöfe und Friedhofsgärtnereien, für sonstige Zwecke sollten die Leistungsfähigkeit und der tatsächliche Bedarf an diesem Baufahrzeug überprüft werden. Die Flexibilität im alltäglichen Einsatz lässt sich durch die richtigen Anbaugeräte steigern, manche Hersteller bieten außerdem transportable Erdcontainer und weiteres Equipment an. Ein echter Vorteil ist der vergleichsweise günstige Kaufpreis, der die Anschaffung für regelmäßige, kleinere Bauaufgaben lohnenswert macht.
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