Maurerwaagen / Wasserwaagen

Wasserwaage / Maurerwaage

Die Maurer-Wasserwaage, Richtwaage, Maurerwaage oder einfach Wasserwaage ist ein Prüfgerät, mit dem sich Objekte horizontal oder vertikal ausrichten lassen. Es besteht aus einem flachen Profil von 20 bis 200 cm Länge sowie einer oder mehrerer Libellen, die zu den Messflächen ausgerichtet sind. Daneben gibt es auch digitale Wasserwaagen. Sie zeigen die Abweichung von der Horizontalen oder Vertikalen direkt in Grad oder in mm/m (Millimeter pro Meter) an. Die Messgenauigkeit von Wasserwaagen liegt abhängig vom Modell bei ca. 0,5 mm bis 2 mm.

Geschichte

Die erste Wasserwaage mit verkapselter Flüssigkeit wurde im Jahr 1661 vom französischen Naturforscher Melchisédech Thévenot entwickelt. Sie enthielt zwei stark gekrümmte Kapseln. Nachdem ursprünglich tatsächlich das namensgebende Wasser in den Kapseln enthalten war, ging man später dazu über, Alkohol zu verwenden, um die Waage auch bei Minusgraden einsetzen zu können. Die Variante mit der nur geringfügig nach oben gekrümmten Libelle wird seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts verwendet.

Funktionsweise

Die Maurerwaage macht sich die Eigenschaft von Luftblasen oder anderen Gasblasen zunutze, in Flüssigkeiten aufzusteigen. Das zentrale Funktionselement von Wasserwaagen – die Libelle – besteht aus einer geringfügig nach oben gekrümmten transparenten Röhre aus Glas oder Acrylglas. Die Libelle ist teilweise mit Flüssigkeit gefüllt. Um den Kontrast zu verbessern, kommen häufig eingefärbte Alkohole als Flüssigkeiten zum Einsatz. Einige Flüssigkeiten in Wasserwaagen fluoreszieren, um die Verwendung bei ungünstigen Lichtverhältnissen zu ermöglichen.

Durch die Krümmung steigt die Blase zum höchsten Punkt in der Mitte, der sogenannten 12-Uhr-Stellung. In dieser 12-Uhr-Stellung ist die Blase optisch von zwei Markierungen eingefasst.
Die Libelle befindet sich in der Mitte der Maurerwaage und ist längst zur Messfläche ausgerichtet. Liegt die Wasserwaage auf einer Fläche auf und befindet sich die Blase in der 12-Uhr-Stellung, ist die Fläche horizontal.

Bei den meisten Modellen ist an einem Ende der Maurerwaage eine zweite Libelle integriert, die vertikal zur Messfläche ausgerichtet ist. Mit dieser Libelle lassen sich vertikale Ebenen überprüfen. Manche Wasserwaagen verfügen zusätzlich noch über eine dritte Libelle am anderen Ende, die in einem weiteren vordefinierten Winkel ausgerichtet ist, zum Beispiel im 45°-Winkel. Wasserwaagen mit drehbaren Libellen sind ebenfalls im Handel erhältlich.

Digital

Neben dem klassischen Überprüfen der Blase in der Libelle bieten einige moderne Wasserwaagen auch die Möglichkeit, die Abweichung zusätzlich auf einer digitalen Anzeige abzulesen. Die Anzeigegenauigkeit digitaler Wasserwaagen kann 0,05° erreichen.

Als zusätzliche Hilfe ist manchmal auch eine akustische Signalführung vorhanden. Sie ermöglicht die Benutzung der Wasserwaage ohne Sichtkontakt zum Display. DIe akustische Signalführung ist bei korrekter Ausrichtung als durchgehender Ton hörbar. Bei größer werdenden Abweichungen sind einzelne Töne in zunehmend größeren Intervallen zu hören. Bei hochwertigen digitalen Wasserwaagen lassen sich Bezugsebenen im beliebigem Winkel als Ausgangsbasis für die Messung festlegen.

Profile

Die Profile von Wasserwaagen können aus Kunststoff, Hartholz oder Metall bestehen. Als Metall kommt häufig Aluminium zum Einsatz, da es zugleich leicht, korrosionsbeständig und nur schwach magnetisch ist. Professionelle Wasserwaagen sind oft an beiden Enden durch Endkappen geschützt. Diese Endkappen wirken stoßdämpfend, wenn die Wasserwaage herunterfällt.
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