Traktoren / Schlepper

Traktoren / Schlepper

Ein Traktor, häufig auch Zugmaschine, Schlepper oder Ackerschlepper genannt, ist ein motorisiertes, landwirtschaftliches Spezialfahrzeug, das dem Bewegen und Antrieb verschiedenster landwirtschaftlicher Geräte dient. Abseits der Landwirtschaft finden die Fahrzeuge auch in Kommunalbetrieben, in der Fortwirtschaft, im Straßenbau, auf Flughäfen sowie im Garten- und Landschaftsbau Verwendung.

Ausstattungsmerkmale

  • Ein moderner Schlepper verfügt heute über eine vollhydraulische Fahrzeuglenkung, die teilweise mittels Sensoren gesteuert wird. Somit hat der Fahrer die Möglichkeit, seinen Traktor sicher über Pflanzenreihen oder in vorgegebenen Fahrgassen über das Feld zu steuern.
  • Bei größeren Modellen gehören Klimaanlagen und Schwingungsdämpfer heute zur Standardausrüstung, sodass der Fahrer in einer wohltemperierten, staubfreien und schwingungsgedämpften Umgebung arbeitet.
  • Weil die häufigsten Unfälle mit Traktoren durch Umkippen entstehen, verfügen inzwischen sämtliche Modelle entweder über überrollsichere Kabinen oder sind mit Überrollbügeln versehen.
  • Um Bandscheibenschäden vorzubeugen, sind die Fahrersitze von Traktoren standardmäßig gefedert.
  • Im Gegensatz zu anderen Zugmaschinen verfügen Schlepper über Bremssysteme, die Räderpaare getrennt voneinander abbremsen könne, sodass sich kleine Wendekreise erzielen lassen.
  • Bei den meisten Traktoren lässt sich die Frontscheibe optional öffnen.
  • Manche Schlepper sind mit einer speziellen Rückfahreinrichtung ausgestattet, die das Bedienen des Fahrzeugs entgegen der üblichen Fahrtrichtung erlaubt.

Im Vergleich zu Personen- und Lastkraftwagen verfügen Traktorengetriebe in der Regel über deutlich mehr Gänge, zu deren Bedienung mehrere Schalthebel bzw. Elektroschalter erforderlich sind.

Bereifung

Schlepper haben zumeist vier Räder, von denen die Vorderräder bezüglich ihres Durchmessers deutlich kleiner sind als die Hinterräder. Dieses charakteristische Merkmal von Zugmaschinen ermöglicht einen größeren Lenkeinschlagwinkel und einen geringeren Wendekreis. Zudem hat der Fahrer eine bessere Sicht auf mögliche Frontarbeitsgeräte. Dazu kommt, dass die großen, nicht gelenkten Hinterräder auf nachgiebigen Böden einen größeren Rollwiderstand bieten und deshalb eine höhere Zugleistung erzeugen. Neben den konventionellen Traktoren mit vier Rädern gibt es auch verschiedene Sondermodelle mit nur zwei Rädern (Einachsschlepper), mit drei Rädern (Dreiradschlepper), mit vier gleich großen Rädern oder mit acht Rädern.

Sofern es vorrangig um das Erbringen hoher Zugleistungen geht, werden die Räder mit Reifen ausgestattet, die über ein auffallend grobes Stollenprofil verfügen. Im Gegensatz dazu werden Schlepper, die in erster Linie auf Grünland eingesetzt werden zur Schonung des Bodens mit Reifen, die über kleine, niedrige Stollen verfügen oder mit Ballonreifen, bestückt.

Einsatzbereiche

Traktoren und Schlepper gibt es heute für viele verschiedene Verwendungszwecke. Die Palette reicht von sehr schmalen Modellen für den Weinbau über Geräteträger mit tiefem Schwerpunkt und breiter Spur für Arbeiten an Steilhängen, bis hin zu schweren Zugmaschinen für den intensiven Ackerbau im Flachland.

Hinsichtlich der Geräte, mit denen ein Traktor ausgestattet werden kann, wird unterschieden in:

  • Aufbaugeräte, die fest mit dem Rahmen verbunden und äußerst belastbar sind. Aufbaugeräte finden sich häufig bei forstspezifischen Traktoren und Kommunaltraktoren.
  • Anbaugeräte, die flexibel in die Hydraulik eingehängt werden, wie Roder, Häcksler Beregnungsanlagen.

Während die Zugmaschinen in einigen Gegenden als „Trecker“ bezeichnet werden, taucht zuweilen auch der Begriff Bulldog auf. Die amtlich korrekte verkehrsrechtliche Bezeichnung für alle Traktoren und Schlepper in Deutschland und Österreich lautet Zugmaschine.

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