Oldtimer Traktor

Oldtimer Traktor

Als sich die ersten Traktoren anschickten, die Kulturfolge von lebenden Zugtieren wie Pferden und Ochsen anzutreten, ging das 18. Jahrhundert zu Ende. Die Dampfmaschine war erfunden. Basierend auf dieser Erfindung entwickelten die amerikanischen Maschinenbauer MacLaren, Fowler und Marshall selbstfahrende Dampftraktoren zur Bearbeitung der riesigen landwirtschaftlichen Flächen. Diesseits des Atlantischen Ozeans etablierten sich die britische Firma Burell sowie die deutschen Marken Kemna, Lanz und Wolf.

Geschichte

Vergleichbare landwirtschaftliche Zugmaschinen „Made in Germany“ in markencharakteristischer Farbgebung kommen in den 20er-Jahren auf den Markt. Vorderräder mit kleinerem Durchmesser als die Hinterräder reduzieren den Wendekreis. Spezielle Traktoren-Getriebe zeichnen sich durch feine Gangabstufungen im Vorwärts- und Rückwärtsbetrieb aus.

Vorreiter ist der „Bulldog“ von Lanz. Der bis 1957 produzierte Traktor basiert auf einem Glühkopf-Einzylindermotor mit enormem Drehmoment, der mit Rohöl betrieben wird. Ein mit Flachriemen bestückbarer „Bulldog“ wurde für den Dreschmaschinen-Antrieb ebenso eingesetzt wie für Speditions-Aufgaben. Der Typ „Eil-Bulldog“ repräsentierte das schnelle Modell für den klassischen Ackerbau.

Mit der von Lanz entwickelten Zugmaschine begann die große Zeit deutscher Traktoren-Entwicklungen. Retrospektiv betrachtet entwickelte sich jenes Szenario, das wir als Oldtimer-Traktoren bezeichnen. Es entstanden optisch wie zugtechnisch überzeugende Traktoren, die unter regionalen Bezeichnungen wie „Schlepper“, Trekker“ oder „Bulldog“ in Land- und Forstwirtschaft eingesetzt wurden.

Zu den Primaten dieser Ära zählt der „Deutz“, das wassergekühlte Vorkriegsmodell des gleichnamigen Herstellers. In den 50er Jahren folgte die in Land- und Ackerbau geschätzte Variante mit luftgekühltem Dieselmotor. Zum Charakteristikum der unverwüstlichen Sechszylinder-Typen „D 8006“ und „D 10006“ gehörte ihre grüne Lackierung mit rot kontrastierenden Traktoren-Felgen. Generell alle Traktoren dieser Ära wurden konsequent mit Zusatzfunktionen ausgerüstet. Dazu zählen Heuwender, Frontmähwerk und der Ladewagen-Antrieb ebenso wie Hydraulikanschlüsse für Feldgeräte.

Das in Freising ansässige Unternehmen Schlüter etablierte sich in den 60er Jahren mit leistungsstarken, universell ausrüstbaren Großtraktoren. Bärenstarke Sechszylinder-Dieselaggregate festigten den Ruf von Inhaber Anton Schlüter als Hersteller vorzüglicher Traktoren für die Bearbeitung großer landwirtschaftlicher Flächen.

Mit großvolumigen Langhub-Vierzylindern der 5-Liter-Hubraumklasse etablierte sich Hanomag. Zu den heute raren Sammlerstücken zählen die Typen „R22, 25, 27“ der populären „R-Baureihe“ mit ihren charakteristischen Flachstahl-Speichenrädern. Für Lanz, Schlüter und Hanomag gilt gleichermaßen: Schwere Traktoren führen zu größerer Bodenverdichtung, mit Negativ-Auswirkungen auf den Bodenertrag.

Verbrennungsmotor

Doch erst mit der Erfindung des Verbrennungsmotors trat der Traktor seinen Siegeszug als Zugmaschine für land- und forstwirtschaftliche Aufgaben an. Im Jahre 1918 stellte die amerikanis

Traktorbau

Auch Ferdinand Porsche begann im „Dritten Reich“ mit einer Volkstraktor-Entwicklung. Doch erst 1956 verließ sein innovatives Leichtbaumodell das Fertigungswerk in Friedrichshafen. Der wendige, rotlackierte „Porsche-Diesel“ eignet sich insbesondere für die Bestellung kleinerer landwirtschaftlicher Flächen. Unter den Typenbezeichnungen „Super 308“ und „Master 408 – 429“ avancierte er zum Traktoren-Klassiker.

Mit ganz besonderen Alleinstellungsmerkmalen wartet der Daimler-Benz auf. Aus dem Projekt-Arbeitstitel „Universalmotorgerät“ entstand der Name des international verbreiteten Unimog-Traktors. Diese eigenständige Entwicklung der Schwaben hob sich funktional von etablierten Traktoren-Mitbewerbern ab. Das 50 km/h schnelle, wendige Gefährt mit Transportfläche hinter der Fahrerkabine wird als Design-Vorbote des SUV-Fahrzeugbaus bezeichnet.

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