Zwiebelmaschine

Zwiebelmaschine

Die Blätter der Zwiebeln knicken um und sterben ab: Zeit für die Ernte – und für Zwiebelmaschinen wie Krautschläger, Vorratsroder, Zwiebelwender und Lademaschinen – allesamt Maschinen zur Zwiebelernte.

Funktionsweise

Vor dem eigentlichen Freilegen, Roden und Entköpfen der Zwiebeln entfernt der Zwiebelkrautschläger das Zwiebellaub bzw. Kraut effektiv. Mehrere Sätze rotierender Messer heben es an, um es in der gewünschten Höhe abzuschneiden. Die Schnitthöhe wird über die – manuell oder hydraulisch – verstellbaren Tiefenkontrollräder gewählt. Dank Bodentasten und Sensoren passt sich der Zwiebelkrautschläger stets exakt dem Boden an. Angetrieben wird die Maschine durch PTO-Welle (Zapfwelle mit Power Take Off) mit Friktionskupplung. PTO bedeutet, dass sich beim Traktor eine Antriebsquelle an einem Nebenausgang seines Getriebes zuschalten lässt. Des Weiteren unterscheidet man offene von geschlossenen Krautschlägern. Erstere laufen weder mit Kraut noch Erde voll, sind rundum mit Platten ausgestattet und verfügen über drei oder vier rotierende Achsen mit je zwei Messern. Bei Öffnen einer Seitenplatte wird gekürztes Kraut zur Seite ins Beet geblasen. Der geschlossene Krautschläger bietet sich an, wo viel (grünes) Kraut zu verarbeiten ist. Hier bläst eine speziell geformte Mündung das Kraut in die Traktorspur: So können die Zwiebeln ungehindert trocknen.

Vibrationssieb

Innovative Zwiebelentköpfmaschinen sorgen dafür, dass Vibrations-Elektromotoren die Zwiebeln nahezu schwebend über die – einfach zu wechselnden – Vibrationssiebe führen, für schonendste Behandlung. Allerdings sind hier passende Vibrationssiebe nach Zwiebelgroße – von der Pickelzwiebel über die Saat-, Plantz- und Mittel- bis zur Grobzwiebel zwingend sowie regelmäßige Zufuhr durch Dosierbunker und Vorsortierer. Beste Kapazitäten bringt ein 3-Bett-Krautschläger, für Spurbreiten bis zu zwei Metern: Hier sind drei offene Krautschläger an einen hochklappbaren Rahmen montiert und mit automatischer Tiefensteuerung für optimale Schnitthöhe ausgestattet.

Ernte

Zwiebelroder bieten unterschiedliche Arbeitsbreiten von ca. 130 bis über 200 cm (bei entsprechenden Spurbreiten). Die Maschinen wiegen zwischen 900 und 1800 kg bei Längen zwischen drei und vier Metern. Eine rotierende Vierkant-Walze erntet die Zwiebeln, die mittels Einzugpaddel beschädigungsfrei auf die Siebketten (aus Aufnahmekette und Siebkette) mit verstellbarem Schüttelsystem zur schonenden Behandlung des Ernteguts gelenkt werden. Neben der Walze befinden sich beidseitig Scheibensechen, Vorarbeitswerkzeuge, die den Boden senkrecht nach Art eines langen, gekrümmten Messers einkerben. Die Siebstärke der Siebfläche ist über Hebel einstellbar, wobei die Querfläche des Siebs zwischen 3 und 6 m² beträgt. Die Gelenkwelle des Schleppers treibt Vierkantwalze, Einzugpaddel und Siebketten an. An der Unterseite sitzt eine höhenverstellbare Andruckwalze zum mechanischen, flachen Planieren gelockerter Erde. Jetzt werden die Zwiebeln mittels hydraulischer Schwadablage (hinten an der Maschine) zügig und sicher abgelegt. Besonders effektives Freilegen bei hoher Betriebssicherheit und niedrigen Betriebskosten leisten wirtschaftliche Vorratsroder oder selbstfahrender Zwiebelroder – auf Breitbereifung. Darüber hinaus legen gezogene 3-Beet-Freileger drei Beete in einem Arbeitsgang frei, jede Sektion arbeitet individuell.

Transport

Zwiebeln aufladen? Regenwetter und nasse Bedingungen machen zuweilen ein Anheben und Wenden der Zwiebeln vor dem Aufladen notwendig. Ein dreipunktmontierter Zwiebelwender, durch die Schlepper-Hydraulik angetrieben, sorgt dafür. Kundenspezifische Anfertigungen passen sich hier auch speziellen Ernteverhältnissen an. Dann kommt der Zwiebellader (verschiedene Entladehöhen) zum Einsatz, der über eine unterschiedlich breite Aufnahmesektion, zwei verstellbare Tiefenräder, Elevator und Igelband zur Zwiebelreinigung verfügt. Besonders ausgefeilte, komfortable Konstruktionen bieten ein Sortierband mit einer Stehplattform für mehrere Personen. Damit keine Zwiebel am Ende der Reihe liegen bleibt, ist die Aufnahme mit einer Zufuhrwalze ausgestattet, eine Matte mit tiefem Rahmen (über Hydraulikpumpe an der Achse angetrieben) verhindert ein Wegrollen. Sternräder verteilen die Zwiebeln optimal auf dem Förderband. Die Geschwindigkeit des Igelbands, das Unkraut und Krautreste entfernt, lässt sich vom Traktor aus regeln.