Kreiselheuer

Kreiselheuer

Der Kreiselheuer (der unterschiedliche Namen wie Heuwender, Kreiselwender oder Kehrer tragen kann) wird in der privaten und gewerblichen Landwirtschaft eingesetzt. Er dient dazu, das Trocknen von gemähtem Rasen zu beschleunigen und damit schneller Heu bereitzustellen. Unterschiedliche Kreiselheuer werden sowohl von Pferden oder Traktoren gezogen, wobei gerade in der heutigen Zeit fast ausschließlich per Motorkraft angetriebene Geräte eingesetzt werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im 19. Jahrhundert begann die Entwicklung der Heuwendemaschinen. Durch die enorme Arbeitserleichterung beim Mähen auf dem Feld und der anschließenden Umwandlung in Heu wurden diese Maschinen sofort zu Verkaufsschlagern unter großen Landwirten, auch wenn die Einkaufspreise für damalige Verhältnisse hoch waren. Diese damals als Gabelheuwender verkauften Produkte wurden ausschließlich über Pferde betrieben, auch als die Motorisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts bereits voranschritt. Der Betrieb mit einem Traktor als Gespann begann erst im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg. Seitdem hat sich das Prinzip des Kreiselheuers nicht mehr signifikant geändert, allein die Materialqualität hat sich deutlich verbessert. Heute werden alle Kreiselheuer per Motorkraft betrieben.

Funktionsweise

Ein Kreiselheuer ist ein großer Rahmen, der in der Regel an der Rückseite eines Traktors befestigt wird. Daran befestigt sind sogenannte Zinkenkreisel, die immer in Paaren miteinander kombiniert sind. An diesen Kreiseln befinden sich wiederum bis zu acht Träger, die jeweils mit zwei Doppelzinken aus widerstandsfähigem und gleichzeitig flexiblem Federstahl versehen sind. Der Traktor sorgt mit seinem Antrieb dafür, dass sich die Kreisel gegeneinander drehen.

Vor Arbeitsbeginn wird darauf geachtet, dass die Doppelzinken entweder den Boden nur schwach berühren oder in einem Abstand von wenigen Zentimetern über dem Boden hängen. Die genaue Feinjustierung übernimmt der Fahrer vor der Fahrt. Es gibt keine „Standardeinstellung“, die immer funktioniert, da kein zu bestellendes Feld jemals komplett flach ist. Kenntnis über die Beschaffenheit des Feldes ist somit für eine möglichst effektive Nutzung des Kreiselheuer unbedingt notwendig.

Unebenes Gelände kann der Kreiselheuer ebenfalls bearbeiten, da ein kleines Tastrad den Unebenheiten vor dem Wenden des Mähguts folgt und damit die Höhe der Doppelzinken automatisch in geringem Umfang justiert. Fährt der Kreiselheuer über den frisch gemähten Rasen hinweg, wird dieser anschließend nach hinten ausgeworfen und dabei gewendet, um eine natürliche, schnellere Trocknung an beiden Seiten des Mähguts zu gewährleisten. Der Kreiselheuer trägt dadurch einen erheblichen Anteil an einer schnellen Umwandlung von Gras zu Heu und ist damit in der modernen Landwirtschaft unverzichtbar geworden.

Spezielle Ausführungen des Kreiselheuers
Einige Kreiselheuer sind an den Seiten mit speziellen Elementen ausgestattet, welche die Verteilung des Mähguts nur direkt nach hinten erlauben. Das seitliche Streuen von Gras wird damit vermieden, was sinnvoll sein kann, wenn ein Nachbargrundstück direkt an das Feld angrenzt und eine Bestreuung unerwünscht ist.

Die Breite des Kreiselheuers variiert dabei beträchtlich: Je nach Ausführung sind die Rahmen zwischen 1,8 und 20 Metern lang, letztere Varianten werden im privaten Rahmen nicht eingesetzt und sind der gewerblichen Landwirtschaft vorbehalten. Einen „besten“ Kreiselheuer gibt es nicht, da es stark auf die Beschaffenheit des Feldes ankommt. Bekannte Hersteller sind unter anderem Pöttinger, Krone, Kuhn oder auch Niemeyer, die allesamt hochwertige Kreiselheuer für den professionellen Einsatz im großen Format fertigen.