Spatenmaschine

Die Spatenmaschine gehört zu den Geräten für die Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft. Im Prinzip funktioniert sie wie ein Handspaten. Erste Versuche der Mechanisierung wurden bereits im 19. Jahrhundert im Zuge der Verbreitung von Dampfantrieben durchgeführt. Eine effektive Nutzung ergab sich aber erst nach der Einführung kompakter Schlepper mit Verbrennungsmotoren seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Auf Grund ihrer geringen Größe und ihrer Eigenschaften wird die Spatenmaschine überwiegend im Wein- und Gartenbau sowie in Baumschulen verwendet. Als Alternative zum Pflug findet sie aber auch auf größeren Äckern mehr und mehr Anwendung, um den Boden auf schonende Weise zu lockern und für die Saat vorzubereiten.

Einsatzbereiche

Die Arbeitsbreiten moderner Geräte liegen, abhängig vom Einsatzbereich, zwischen 60 cm und 300 cm. Größere Breiten sind möglich, aber selten. Die Arbeitstiefe hängt von der Konstruktion der Maschine ab und reicht von 25 cm bis 65 cm. Der Antrieb erfolgt über die Zapfwelle des Schleppers. Es gibt auch Maschinen, die aus einer Kombination von Spaten und nachfolgenden Lockerungszinken (Grubbern) bestehen. Damit werden die aufgeworfenen Schollen im gleichen Arbeitsgang zerkleinert. Andere verfügen über eine integrierte Krümlerwalze, die die Erdklumpen aufbricht. Darüber hinaus ist auch die direkte Verbindung mit einer Sämaschine möglich, um einen weiteren Arbeitsschritt einzusparen.

Arten

Spatenmaschinen unterscheiden sich grundsätzlich durch die beiden Bauarten stechend-werfend und rotierend. Bei der stechend-werfenden Spatenmaschine sind die einzelnen Spaten an einer gekröpften Welle befestigt. Sie stechen nahezu senkrecht in den Boden und werfen das aufgenommene Erdreich nach hinten, wo es gegen ein Blech prallt und herabfällt. Bei der rotierenden Variante befinden sich versetzt angeordnete, spatenförmige Messer auf einer horizontalen Welle, die quer zur Arbeitsrichtung verläuft. Die Spaten werden, ähnlich wie bei einer Fräse, in Rotation gebracht. Bei dieser Methode besteht allerdings die Gefahr, dass sich im Boden ein so genannter Schmierhorizont bildet.

Funktionsweise

Die Vorteile der Spatenmaschine sind: Da es nicht zur Bildung einer Pflugfurche kommt, gibt es keine Pflugsohlenverdichtung. Daraus resultiert insgesamt eine geringere Erosionsgefahr, wie sie häufig im Weinbau droht, wenn die Furchen längs zum Hang verlaufen. Eine Tiefenlockerung ist sowohl bei der Bearbeitung von harten und trockenen wie nassen Böden möglich. Die Wasser- und Luftzirkulation des Erdreichs bleibt erhalten bzw. wird sogar gefördert, da Ober- und Unterboden nicht voneinander abgeschnitten werden. Spatenmaschinen erlauben eine randscharfe Bearbeitung von schmalen und eingezäunten Äckern. Verglichen mit dem Pflug, braucht eine kleinere Spatenmaschine nur wenig Zugkraft. Aus diesem Grund wird sie häufig an Hanglagen und bei feuchtem bis nassem Erdreich eingesetzt.

Es gibt aber auch einige Nachteile. Die absetzige Arbeitsweise führt zu einer ständigen Schüttelbewegung der Maschine, die sich auf den Traktor übertragen kann und dann für den Fahrer auf Dauer ergonomisch ungünstig ist. Neben der geringeren Flächenleistung, ist eine Spatenmaschine gegenüber dem Pflug in der Anschaffung deutlich teurer. Höhere Kosten ergeben sich auch durch Verschleißanfälligkeit und damit verbundene Reparaturen, was an der komplizierten Konstruktion mit vielen beweglichen Einzelteilen liegt. Da die Maschine größere Schollen als ein Pflug erzeugt, ist die Krümelung gröber, es sei denn sie wird gleich mit einer Krümlerwalze oder einem Grubber kombiniert. Die Einarbeitung von Stallmist und Ernterückständen ist zum Teil nicht so perfekt wie beim Pflügen.