Grubber

Grubber

Der Grubber wird in der Landwirtschaft zu vielerlei Zwecken eingesetzt: um den Boden zu lockern und aufzukrümeln, um humose Materialien wie Mist einzuarbeiten und um Unkraut zu bekämpfen. Sein Name leitet sich ab von dem englischen Wort „to grub“ für „graben“. Er gehört, im Gegensatz zum Pflug, zu den nichtwendenden Bodenbearbeitungsgeräten und ist im weiteren Sinne verwandt mit der Egge.

Seit den 1850er Jahren wurden Grubber, als Weiterentwicklung des so genannten Sauzahns, in einer starren Bauweise konstruiert. Zu dieser Zeit waren Tiefgang, Arbeitsbreite und die Anzahl der Zinken noch recht beschränkt, weil abhängig von der Kraft der angespannten Zugtiere. Sinn und Zweck des Grubbers war die Vermeidung von Pflugarbeiten. So wurde mit ihm im Frühjahr die Winterfurche gelockert und auf Flächen ohne Unkraut das Saatbett vorbereitet. Auf sandigen Böden war er in der Lage, Stoppelfelder zu bearbeiten und auch den Anbau von Sommerzwischenfrüchten vorzubereiten.

Arten

Mit der beginnenden Mechanisierung der Landwirtschaft ab etwa 1900 wurde der Grubber stark weiterentwickelt. Heute gibt es je nach Hersteller zahlreiche Varianten für unterschiedliche Bodenbearbeitungsmaßnahmen. Die wichtigsten sind der leichte Federzinkengrubber, der auch als Kultivator, Krümler oder Feingrubber bezeichnet wird, sowie der Schwergrubber. Letzterer ist eine sehr kräftige und widerstandsfähige Ausführung, der den Acker ohne Vorarbeiten auf Krumentiefe lockern kann und für die pfluglose Bodenbearbeitung in Frage kommt.

Federzinkengrubber

Der Federzinkengrubber kommt zum Einsatz, um die im Herbst gepflügten, nach der Winterruhe verdichteten Ackerflächen aufzulockern. Gleiches gilt nach starken Regenfällen, wenn die Bearbeitung mit einer Egge nicht möglich ist. Früher war es üblich, nach dem Winter ein zweites Mal zu Pflügen (Zwiebruch), was aber durch den Grubber überflüssig wird.

Schwergrubber

Der Schwergrubber ist eine Weiterentwicklung des Grubbers. Im Grunde erledigt er die gleichen Arbeiten, er geht nur „etwas härter zu Sache“. Die meistgenutzte Variante ist hier der Schälgrubber mit drei bis vier Balken für die Zinken. Der Kurzgrubber verfügt dagegen nur über ein bis zwei Balken. Schließlich gibt es noch den Pfluggrubber, eine spezielle Form, die mit Meißelscharen ausgestattet ist und zum Aufbrechen extrem schwerer Böden dient.

Funktionsweise

Nicht nur bei der schon erwähnten Einarbeitung von Mist, sondern auch für Jauche, Gülle, Kalk- und andere Wirtschaftsdünger ist der Grubber die bessere Alternative zur Egge, vor allem in einer Variante mit genügend großen Zinkenabständen. Häufig wird der Grubber auch mit anderen Maschinen kombiniert, um Arbeitsgänge einzusparen und gleichzeitig den Boden zu schonen. Zusammen mit einer Egge und anderen Geräten dient er der Saatbettbereitung, mit Saat- und Pflanzmaschinen bringt er die nächste Generation an Nutzpflanzen in die Erde. Meist liefern die Hersteller von Grubbern auch umfangreiches Zubehör wie Stützräder, Steinschutz oder hydraulische Hubvorrichtungen für Sämaschinen.

Die Arbeitsbreiten der Grubber bewegen sich hauptsächlich zwischen drei und acht Metern bei drei bis fünf Zinkenreihen. Für Schwergrubber gelten ähnliche Zahlen. Je nach gewünschtem Ziel der Bodenbearbeitung können die Zinken mit unterschiedlich geformten Scharen bestückt werden. Gebräuchlich sind die Doppelherzschar, die Flügelschar sowie ein Mittelding zwischen beiden Formen, die Gänsefußschar.