Autokran / Mobilkran

Autokran / Mobilkran

Ein Autokran oder Mobilkran ist ein Kran mit Ausleger, der mittels Rädern oder Kettenfahrwerk selbstständig fahren kann oder auch auf einem Anhänger montiert ist. Weitere geläufige Bezeichnungen sind Fahrzeugkran oder Kranwagen. Die Maschinen kommen überall dort zum Einsatz, wo stationäre Krane entweder nicht verfügbar sind oder aus diversen Gründen nicht verwendet werden können, vor allem für Schwertransporte und in der Bauwirtschaft.

Einsatzbereiche

Mit einem Autokran in großer Ausführung werden beispielsweise Betonfertigteile von Funktürmen und Stahlkonstruktionen von Leitungsmasten montiert, ebenso Brücken, Windkraftanlagen, Containerterminals, Kraftwerke oder Fahrgeschäfte wie Achterbahnen. Auch für die Bergung von schweren Schienen- und Straßenfahrzeugen nach Unfällen ist ein Mobilkran die erste Wahl. Kleinere Versionen werden bei Dach- und Schornsteinarbeiten, bei Verglasungen und Zimmereiarbeiten sowie bei der Installation von Solaranlagen und beim Baumschnitt gebraucht.

Funktionsweise

Ein Autokran mit einem Gesamtgewicht zwischen 7,5 und 12 Tonnen kann in der Regel ohne besondere Vorkehrungen oder Einsatzplanungen im Straßenverkehr bewegt und positioniert werden. Bei schweren Geräten mit langen Auslegern ist eine exakte Prüfung der Anfahrtswege und des Untergrundes nötig, um eine Gefährdung der Sicherheit auszuschließen. Hindernisse wie Gebäude am Straßenrand, Brücken, Stromleitungen und Bäume sind zu begutachten, bevor eine Strecke für den Transport zum Einsatzziel freigegeben werden kann, und der vorgesehene Standplatz muss geeignete Bodenverhältnisse vorweisen.

Ein schwerer Mobilkran, der mehrere Hundert Tonnen wiegt, und die mit ihm bewegten Lasten stellen Werte dar, die in die Millionen Euro gehen. Deshalb liegt es auf der Hand, dass an den Kranführer ganz besondere Ansprüche gestellt werden. Eine lange Erfahrung, permanentes Training, umfassende Kenntnisse und eine ständige Konzentration sind unumgänglich, wenn eine präzise und sichere Beförderung der Lasten gelingen soll. Der Kranführer trägt somit eine große Verantwortung für seine Maschine wie für die beförderten Teile. Dies gilt besonders bei Rettungs- und Bergungseinsätzen, da sich hier oft Personen – Sanitäter, Ärzte, Feuerwehrleute – unter der Last bewegen müssen, was im Normalfall verboten ist.

Antrieb

Mobilkrane verfügen entweder über einen Rad- oder einen Kettenantrieb. Die Ausleger sind als Teleskop oder als Gittermast konstruiert. Die derzeit größten Exemplare der Teleskopkrane erreichen Hubhöhen von weit mehr als 100 Metern und bei den Nutzlasten ein Gewicht von rund 1.200 Tonnen. Sie sind besonders geeignet für kurze Einsätze an häufig wechselnden Orten, da sie schnell bewegt und aufgestellt werden können.

Bei Gittermastkranen mit Raupenantrieb liegen die Maximalleistungen bei ungefähr 240 – 250 Metern Hakenhöhe und 3.000 – 3.200 Tonnen Tragfähigkeit. Für den Transport mit Tiefladern auf der Straße werden Krane dieser Kategorie in vom Gewicht und von der Größe her passende Teile zerlegt und am Einsatzort wieder zusammengebaut. Dementsprechend ist vor ihrem Gebrauch eine umfangreiche Logistik erforderlich.

Hubklassen

Wie alle Krane sind auch die mobilen Maschinen in Hubklassen (HC1 – HC4) und S-Klassen (S0 – S9) eingeteilt. Details regelt die DIN EN 13000 (früher DIN 15018). Bei der Hubklasse werden die zusätzlich auftretenden Massekräfte zum Beispiel durch Abbremsen oder Beschleunigen beim Anheben bzw. Senken der jeweiligen Last berücksichtigt. Je ruckartiger diese Vorgänge erfolgen, desto größer ist die Hubklasse zu wählen. Die S-Klasse regelt die Einsatzhäufigkeit in bestimmten Zeiteinheiten (Spannungsspielbereich) sowie den Anteil leichter, mittlerer und schwerer Lasten bei den Belastungsvorgängen (Spannungskollektiv).
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