Grabenwalze

Die Grabenwalze zählt zu den kleinsten Walzen im modernen Baugewerbe, die ihren wichtigsten Verwendungszweck bereits im Namen trägt. Die über eine Fahrerkabine bzw. per Fernsteuerung fahrbare Baumaschine kommt vorrangig im Leitungs- und Kanalbau zum Einsatz und trägt zur Verdichtung ausgehobener Gräben aller Größenordnungen bei. Die Walzen sind im Regelfall auf zwei Achsen gelagert, wobei auf beiden jeweils zwei separat ansteuerbare Bandagen zu finden sind. Die Baumaschine ist im Vergleich zum Walzenzug und anderen Walzen der Baubranche nicht so leistungsstark, erfüllt ihren speziellen Einsatzzweck jedoch optimal und zeichnet sich durch ihre Flexibilität aus.

Funktionsweise

Die Grabenwalze zeichnet sich durch ihre kompakte Bauweise aus, die Walzen und Bandagen ersetzten fast immer die Radachsen und werden nicht als Anbaugerät montiert. Mittig zwischen beiden Achsen ist der Motor und die Steuertechnik angebracht, wobei der Antrieb per Dieselmotor bzw. hydrostatisch erfolgt. Große Modelle verfügen über eine Fahrerkabine wie herkömmliche Walzen, markant ist die Fernsteuertechnik bei kompakteren Bauweisen und ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber sonstigen Walzen des modernen Baugewerbes.

Die Fernsteuerung des Walzenfahrzeugs wird benötigt, falls ein menschlicher Maschinenführer nicht in den zuvor erzeugten Graben hinabsteigen kann oder möchte. Dies kann bei Arbeiten im Bergbau oder der Gewinnung von Rohstoffen von Vorteil sein, da ein drohender Steinbruch und ähnliche Elementarereignisse nicht Leib und Leben eines menschlichen Maschinenführers gefährden. Auch aus vielem Metern Entfernung lässt sich die Grabenwalze sehr präzise steuern, um das Erdreich der Gräben zu verdichten und hierbei exakt entlang der erzeugten Grabenwände geführt zu werden.

Einsatzbereiche

Bevorzugtes Einsatzgebiet der Grabenwalze ist der Kanal- und Leistungsbau, der innerstädtisch oder in offener Landschaft stattfindet. Durch den Einsatz anderer Baumaschinen wird im Arbeitsschritt zuvor ein Graben in benötigter Breite und Länge ausgehoben, die Verdichtung des Erdreiches im Graben erhöht die Tragfähigkeit des Bodenmaterials. Gerade wenn in den folgenden Arbeitsschritten schwere Rohre und Leitungen verlegt werden, die aufgrund ihres Gewichts ein Absacken des Erdreiches auslösen können, leistet die Verdichtung durch Grabenwalzen einen wertvollen Beitrag zur Minimierung dieses Risikos.

Grundsätzlich lässt sich die Grabenwalze auf sämtlichen Böden einsetzen, die aus nicht-bindigem Material bestehen und verdichtet werden sollen. Dies macht die Walze auch für andere Bauvorhaben interessant, bei denen eine überschaubare Bodenfläche zu verdichten ist und zur größeren Arbeitssicherheit eine Fernsteuerung der Baumaschine Sinn ergibt. Keinen Einsatz finden die wendigen Walzen auf felsigen Böden, da sie ein vergleichsweise geringes Gewicht besitzen und die vier separat steuerbaren Bandagen weniger Effekt als durchgängige Großbandagen zeigen.

Anschaffung

Trotz ihrer reduzierten Abmessungen und des geringen Gewichts ist der Kauf einer Grabenwalze nicht generell für kleinere Bauvorhaben zu empfehlen. Hier bieten sich andere preisgünstige Varianten wie die Kompaktwalze an, während bei Kauf der Grabenwalze der Einsatz für das Verlegen von Kanälen und Leistungen im Vordergrund stehen sollte. Wesentliches Kaufkriterium sollte sein, ob die Baumaschine immer über eine Fahrerkabine geführt wird oder lieber in die kostspieligere Fernsteuertechnik investiert werden sollte. Entscheidend hierfür ist der angedachte Einsatzbereiche der Baumaschine, die jeder Betrieb individuell abklären sollte. Größe und Wendigkeit des Baufahrzeugs sind von den jeweils eingeplanten Dimensionen der Kanalbauprojekte abhängig zu machen.
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