Raupe

Raupen

Raupen bzw. Raupenfahrzeuge fahren auf selbst mitgeführten Gleisketten. Zusammen mit dem Fahrgestell sowie dem Antriebsstrang bilden diese das so bezeichnete Kettenlaufwerk. Eine Raupe hat gerade als Baumaschine aufgrund des Kettenlaufwerks Vorteile gegenüber Baumaschinen mit Radlaufwerken, da sie über eine bedeutend größere Aufstandsfläche verfügt. Eine entsprechend große Fläche kann gerade für schwere Fahrzeuge bzw. Baumaschinen die entscheidende Unterstützungskraft generieren. So werden Boden respektive Fahrweg nachhaltig geschont. Wichtiger für den Arbeitsablauf ist aber die Tatsache, dass Baumaschinen dieser Art bei zum Beispiel matschigen oder extrem weichen Böden weniger tief einsinken. Sie bleiben daher länger fahrbar und somit einsatzbereit.

Kettenlaufwerk

Eine stattliche Anzahl an – sich in einigen Fällen sogar überlappenden – großen Laufrädern und die diesbezügliche Federung sorgen längs des Kettengleises für eine ausgewogene Vergleichmässigung des Drucks. Um eine Einbuchtung nach innen zu verhindern, kommt zudem in der Regel eine halb biegesteife Kette zum Einsatz. Insgesamt wird bei einer Raupe bzw. bei einem Raupenfahrzeug die Geländegängigkeit eben durch das Kettenlaufwerk deutlich verbessert, wobei stets eine hohe Spurhaltigkeit gegeben ist. Allerdings besteht bei einer Baumaschine wie der Raupe auch immer der Nachteil erschwerter Lenkbarkeit.

Autarke Fahrstraße

Der grundsätzliche und ursprüngliche Aufbau des Kettenlaufwerks einer Raupe basiert dabei immer auf den stählernen Laufflächengliedern. Mittels eingesetzter Scharniere werden die einzelnen Glieder dann zu einer geschlossenen Kette verbunden. Im Prinzip entsteht so unter der Raupe eine autarke bzw. eigene Fahrstraße (hier: Crawler track). Um die entsprechende Spurführung für die jeweiligen Lauf- und Tragräder zu bilden, sind erhöhte Ausformungen jeweils mittig auf der Innenseite der Kettenglieder angebracht. Diese Ausformungen erfüllen quasi eine Art „Gleis“-Funktion. Zudem befinden sich auf der Innenseite der Kettenglieder weitere Ausformungen, die als Eingriff für das integrierte Antriebsrad fungieren.

Gegenläufiger Antrieb

Angetrieben wird eine Raupe, die als Baumaschine ausgelegt ist, überwiegend durch Dieselmotoren. Diese haben damit die Dampfmaschinen abgelöst, die zuvor als motorischer Antrieb verwendet wurden. Dabei befördert das Antriebsrad die jeweiligen Kettenglieder vorwärts, während die Lauf- und Führungsräder gleichzeitig mitgezogen werden. Moderne Raupen können die Ketten unabhängig voneinander, teilweise sogar gegenläufig, bewegen.

Arten

Eine Raupe kann als Baumaschine verschiedene Aufgaben übernehmen. Im Folgenden sind unterschiedliche Arten von Raupen oder von artverwandten Raupenfahrzeugen aufgelistet:

  • Planierraupe: Wird auch Bulldozer, Schubraupe oder Flachbagger genannt. Eingesetzt wird die Baumaschine in erster Linie zum Lösen, Transportieren und Einbau von Erdreich.
  • Laderaupe: Ist auch als Kettenlader bekannt. Diese geländegängige Baumaschine ist mit einer Ladeschaufel ausgestattet und wird vorzugsweise im Erdbau verwendet. Spezialisiert auf das Lösen von dicht gelagerten Böden.
  • Raupenbagger: Fungiert als Baumaschine sowohl zum Lösen als auch zum Bewegen von Boden und auch Fels. Explizit spezialisiert auf das Ausheben sowie Wiederverfüllen von Baugruben oder ähnlichen Erdvertiefungen. Wird auch zum Bewegen von zum Beispiel Schüttgütern oder auch bei der Gewinnung von Erzen und Kohle (im Tagebau) genutzt.
  • Pistenraupe: Eine Raupe dieser Art ist keine Baumaschine im ursprünglichen Sinne. Vielmehr dient sie zur Präparierung von Loipen und Skipisten. Außerdem werden mit der Pistenraupe Material und Menschen in Skigebieten befördert. Ausgestattet mit einem Räumschild bzw. einer Schaufel (vorne) und einer Fräse bzw. Walze (hinten).
  • Kettenschlepper: Kommt als Zugmaschine mit Gleiskette sowohl im Baugewerbe als auch in der Landwirtschaft zum Einsatz.
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