Viehtransporter

Ein Viehtransporter ist im Grunde genommen wie ein klassischer Lastkraftwagen aufgebaut. Deutliche Unterschiede treten dagegen gerade im Hinblick auf die Ladefläche bzw. die Lademöglichkeiten und vor allem auf das Interieur auf. Neben den reinen LKW-Viehtransportern können aber zudem auch spezielle PKW-Anhänger genutzt werden.

Gesetzliche Vorschriften

Auch wenn sich der klassische Viehtransporter vom technischen Aufbau her von einem normalen Lastkraftwagen kaum unterscheiden lässt, unterliegt der Stauraum bzw. der Aufbau den besonderen Vorschriften der deutschen Tierschutztransportverordnung (TierSchTrV). Demnach darf ein entsprechendes Fahrzeug bis zu insgesamt fünf Ladeebenen haben. Dabei kommt es auf die jeweiligen Tiere bzw. Tierarten an, die transportiert werden sollen. Pferde müssen zum Beispiel auf einer lediglich einstöckigen Ladeebene untergebracht werden, während etwa Rinder auch auf zwei übereinanderliegenden Ebenen befördert werden können. Bei Schafen oder auch Kälbern ist dagegen ein dreistöckiger Aufbau erlaubt und bestimmte Jungtiere, wie zum Beispiel Ferkel dürfen auf gleich vier oder fünf Stockwerke verteilt werden. Außerdem ist die Vorschrift zu beachten, dass Tiergruppen lediglich in einer bestimmten Anzahl von einem Viehtransporter transportiert werden dürfen. Es dürfen zum Beispiel nur 25 Kälber gleichzeitig zum Transport in einem Viehtransporter Platz finden. Verfügt ein Fahrzeug aber über feste Abtrennungen, ist in diesem Fall ein Transport auch von einer größeren Anzahl an Kälbern zulässig.

Qualitätsunterschiede

Qualitativ werden gerade im Hinblick auf die Ausstattung Unterschiede deutlich. So verfügen hochwertige Modelle oftmals über verzinkte Anhängerfahrgestelle und Unterbaukonstruktionen. Häufig sind auch die Aufbaurahmenkonstruktion aus ganz speziellen Aluminium-Profilen gefertigt und die Flachdächer sind als Hubdach mit integriertem Hydraulikzylinder konzipiert. Prinzipiell müssen alle Fahrzeuge aber mit funktionellen Belüftungssystemen ausgestattet sein. So sind die Fahrzeuge dann auch mit entsprechenden Lüftungsöffnungen ausgerüstet. In der Regel lassen sich diese bei Bedarf öffnen und schließen per Schieberblechen oder Luftklappen. Moderne Viehtransporter verfügen sogar über autark arbeitende Lüftungsanlagen. Außerdem ist der Aufbau der meisten Fahrzeuge so ausgelegt, dass sowohl eine Seitenbeladung als auch eine Heckbeladung möglich ist. Ein Komfortbonus beim Be- bzw. Entladen wird zudem durch eine breite Laderampe und einen Ladelift erzielt.

Spezialfahrzeuge

Allerdings müssen für den Viehtransport in einigen Fällen auch Spezialfahrzeuge eingesetzt werden. Dies ist durch eine Richtlinie, die sich mit dem Schutz von Tieren beim Transport befasst, festgelegt. Denn diese Richtlinie sieht vor, dass die Höchstdauer bei einem Transport von Tieren im Normalfall acht Stunden beträgt. Der Zeitraum wird nur dann unbegrenzt verlängert, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Dazu zählen neben der Einhaltung von genügend Pausen- und Versorgungsintervallen eben auch der Einsatz von speziellen Viehtransportern. Letztere müssen dabei zwingend mit Ventilatoren, Heizvorrichtungen oder sogar einem kompletten Tränkesystem ausgestattet sein. Außerdem wird bei Langzeittransporten in der Regel auch ein eingebautes Gerät für die Temperaturüberwachung, vorzugsweise mit integrierter GPS-Ortung, verlangt.

Variante Tandemanhänger

Neben den klassischen Viehtransportern in LKW-Form und den Spezialfahrzeugen können zudem PKW-Tandemanhänger für den Viehtransport genutzt werden. Auch mit diesen Modellen können Tiere transportiert werden. Zumeist verfügen Anhänger dieser Art über ein zulässiges Gesamtgewicht von bis zu etwa 3.500 Kilogramm. Durch die Verarbeitung von Aluminium wird allerdings gemeinhin eine hohe Nutzlast gewährleistet. Untergebracht werden die Tiere in der Regel maximal auf zwei Ebenen. Ausgerüstet sind diese speziellen PKW-Anhänger für den Viehtransport außerdem auch mit Lüftungsöffnungen, einer Laderampe für die Heckbeladung, zusätzlichen Seitentüren oder Seitenrampen, Trenngittern, Anbindemöglichkeiten und auch einer Aufbauinnenbeleuchtung.
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