Motorradanhänger

Nicht nur Autos, auch Motorräder dürfen einen Anhänger zum Transport nutzen. Allerdings gibt es diesbezüglich zahlreiche gesetzliche Regelungen zu beachten. Hierbei handelt es sich sowohl um verkehrsrechtliche als auch um versicherungs- und zulassungsrechtliche Vorschriften. Außerdem muss ein Motorrad mit einer Anhängerkupplung entsprechend nachgerüstet werden. Motorradanhänger sind dabei grundsätzlich mit einer Achse ausgestattet, können aber über ein oder auch zwei Räder verfügen. Anhänger, bei denen lediglich ein Rad verbaut ist, werden Einspuranhänger genannt. Modelle mit zwei Rädern werden demgegenüber als Einachshänger bezeichnet.

Kastenanhänger / Plattformanhänger

Insgesamt sind im Handel Motorradanhänger mit insgesamt fünf verschiedenen Aufbauformen erhältlich. Das am häufigsten genutzte Modell stellt dabei der Kastenanhänger dar. Diesen gibt es sowohl in der offenen Ausführung als auch mit einem verschließbaren Kastenaufbau, der in der Regel aus Aluminium- oder Stahlblech sowie aus glasverstärktem Kunststoff besteht. Mit einem Lastenanhänger dieser Art transportieren Motorradfahrer vorzugsweise Gepäck oder Haustiere. Demgegenüber werden offene Plattformanhänger gerne zum Transport von zum Beispiel Kisten oder explizit sperrigen Ladegütern genutzt. Gerade in weiten Teilen Asiens ist diese Aufbauform ungemein beliebt.

Motorrad

In den USA und in Kanada hoch im Kurs stehen dagegen die so bezeichneten Faltwohnwagen, die neben genügend Stauraum für das Gepäck auch ein aufklappbares Zelt sowie Matratzen bieten. Während dort gerade eher kleine Faltwagen zum Einsatz kommen, werden in Deutschland auch größere Zeltklapp-Wohnwagen von Motorrädern gezogen. Selbst große, geschlossene Wohnwagen sind mittlerweile erhältlich. Diese erreichen teilweise Breiten von bis zu einem Meter und haben meistens Schlafplätze für zwei Personen integriert. Allerdings werden Motorradanhänger mit einer derartigen Aufbauform lediglich vereinzelt in Europa angeboten. Wer sich einen Anhänger dieser Art zulegen möchte, sollte darauf achten, ob eine Betriebserlaubnis vom TÜV vorliegt. Die ist nämlich Pflicht. Des Weiteren gibt es noch leichte Teardrop-Anhänger aus Aluminium oder Sperrholz, die zumeist großzügige Liegeflächen sowie eine hohe Kippsicherheit bieten. Gerade in den USA wird dieser Anhänger traditionell gerne verwendet. Erstmalig war er dort bereits in den 1930er Jahren auf den Straßen zu sehen.

Kugelkopfkupplung

In Europa sind die Anhänger zumeist mit einer Kugelkopfkupplung ausgestattet. Die hier standardisierte 50-mm-Kugelkopfkupplung erlaubt dabei Drehbewegungen zu beiden Seiten von über 50 Grad. Zwar ist diese Kupplungsart auch in den USA verbreitet, aber die Kugelköpfe verfügen dort über einen größeren Durchmesser. Alternativ werden gerade in den USA auch schon mal Bolzenkupplungen verwendet. Zudem können Motorradanhänger auch mit einer Kreuzgelenkkupplung ausgerüstet sein. Dazu wird der Anhänger anhand eines Kreuzgelenks mit der jeweiligen Zugmaschine verbunden. Mittlerweile wird diese Kupplungsform auch als eine technisch weiterentwickelte Variante angeboten.

Qualität

Allerdings unterscheiden sich Motorradanhänger teilweise eminent in Tragfähigkeit, in Material- und Verarbeitungsqualität sowie in Funktionalität. Dies wird auch durch die breit gestreute Preisgebung deutlich. Dabei sind qualitative oder auch sicherheitstechnische Unterscheidungen oftmals lediglich im Detail zu erkennen. So verfügen zum Beispiel hochwertigere Anhänger in der Regel über ein Gummiüberzug über dem Zugmaul. Dieser schützt die empfindlichen Kunststoffstoßstangen vor Kratzern. Auch der V-Deichsel sollte grundsätzlich Beachtung geschenkt werden. Fällt diese nämlich zu ausladend bzw. sperrig aus, kostet dies häufig Platz beim Rangieren. Qualitätsmodelle haben zudem meistens ein besonders stabiles Vierkant-Zugrohr verbaut. Das bietet nicht nur genügend Platz beim Rangieren, sondern sorgt auch für einen festen Halt für das Stützrad.

Material

Wer auf Qualität setzt, sollte auch bei der Stabilität des Rahmens keine Kompromisse eingehen. Wichtig ist es hier, dass der Anhänger über einen stabilen, verschweißten Rahmen verfügt, der genügend Schutz bietet. Preiswerte Modelle nutzen demgegenüber teilweise lediglich dünnes Stahlblech, das selbst bei kleinsten Remplern nur wenig Widerstand bietet. Zudem besteht die Gefahr, dass sich der Rahmen verziehen kann. Selbst so Kleinigkeiten wie das Vorhandensein von Katzenaugen generieren Unterschiede von der Funktionalität und dem Komfort her. Denn die Katzenaugen erleichtern durchaus beträchtlich das Rangieren im Dunkeln. Wer seinen Motorradanhänger intensiv nutzt, sollte auch die Scharniere oder die Stärke der Bordwand im Auge behalten. Diesbezüglich ist zu beobachten, dass gerade Marken-Anhänger über solide Scharniere verfügen, die meistens über die jeweilige Klappenhöhe hinausgehen. Dadurch lässt sich die Klappe bequem und unkompliziert aushaken.
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