Kipper / Dreiseitenkipper

Als Kipper – zum Teil ist auch der englische Begriff „Dumper“ gebräuchlich – werden Lastkraftwagen und andere Nutzfahrzeuge bezeichnet, die mit einer so genannten Kippbrücke ausgestattet sind. Sie dienen der Beförderung loser Schüttgüter, zum Beispiel Erde, Kies, Sand, Gestein oder Bitumen. Eingesetzt werden sie zum Beispiel in der gesamten Hoch- und Tiefbaubranche, bei Straßenmeistereien oder im Gartenbau. In der Landwirtschaft sind Anhänger mit Kippbrücken für Traktoren sowie Getreidekipper weit verbreitet, wobei letztere meist geschlossene Aufbauten oder Planen besitzen, um die empfindliche Fracht vor den Einflüssen schlechter Witterung zu schützen.

Funktionsweise

Die Kippbrücke ist mechanisch mit dem Fahrgestell verbunden und wird heute in der Regel über ein hydraulisches Teleskop-System bewegt. In früheren Zeiten gab es Kipper, deren Ladefläche mit einer Handkurbel oder per Luftdruck gehoben und wieder abgesenkt wurde. Der Mechanismus ist bei manchen Modellen zwischen Fahrerhaus und Aufbau angebracht, in den allermeisten Fällen jedoch unter der Ladefläche.

Auch das Material der Kippbrücken hat sich verändert. Wie die Aufbauten anderer Nutzfahrzeuge bestanden sie beim Kipper früher aus Holz, verstärkt durch Metallbeschläge. Ab der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts wurden diese nach und nach durch Metall ersetzt, vorzugsweise Stahl oder Leichtmetalle wie Aluminium.

Arten

Die Größe variiert bei den selbst fahrenden Modellen vom leichten Pritschenkipper mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht über Hängerzüge und Sattelschlepper bis hin zu Großmuldenkippern, die in Steinbrüchen, Kies- und Kohlegruben oder im Erztagebau zum Einsatz kommen. Diese gewaltigen Fahrzeuge verfügen über eine Motorleistung von mehreren Tausend PS, können Nutzlasten von mehr als 400 Tonnen erreichen und sind wegen ihrer Abmessungen und wegen des Gewichts naturgemäß nicht für den öffentlichen Straßenverkehr geeignet. Kipper-Anhänger gibt es in Versionen mit einer, zwei und drei einzelnen Achsen oder mit einer Tandemachse.

Bedingt durch die Art der Kippbrücke unterscheidet man Ein-, Zwei- und Dreiseitenkipper. Der Einseitenkipper ist so konstruiert, dass er seine Last nur in eine Richtung abgeben kann, normalerweise nach hinten bzw. gegen die Fahrtrichtung. Die hintere Bordwand ist beweglich, die anderen drei sind feststehend. Die Ladefläche ist vorn und an den Seiten oft abgerundet, damit keine Reste des Schüttguts an den Rändern hängen bleiben und das Abladen in einem Zug erfolgen kann.

Zweiseitenkipper

Der Zweiseitenkipper kann seine Ladung nach rechts und links abgeben. Die rückwärtige Bordwand ist in der Regel unbeweglich. Fahrzeuge dieser Art sind heute aber kaum in Gebrauch.

Dreiseitenkipper

Dreiseitenkipper sind am flexibelsten einsetzbar. Die Bordwände sind an drei Seiten beweglich, so dass die Last nach rechts, links und hinten abgekippt werden kann. Die hydraulische Hebe- und Senkvorrichtung ist dementsprechend komplizierter gestaltet als bei den anderen Kipper-Varianten. Bei Lkws ohne und mit Anhänger ist der Dreiseitenkipper die heute überwiegende Bauart.
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