Streuer

Streuer zählen zu den spezialisierten Fahrzeug für den kommunalen oder gewerblichen Einsatz, die dem Verteilen von Salz oder Split als Streumaterialien auf öffentlichen Straßen oder dem Unternehmensgelände dienen. Die Streumaterialien werden vorrangig in den Wintermonaten benötigt, um Straßen auch bei Schnee und Eis befahrbar zu machen. Durch das ausgestreute Material steigt der Schmelzpunkt des Niederschlags, wodurch Straßen und Gelände wieder einfacher von Kraftfahrzeugen aller Art befahrbar sind. Streuer selbst werden häufig als LKW oder Unimog mit einer Streueinheit als Anbaugerät produziert, neben der alleinigen Ausführung der Streuaufgabe ist auch die Kombination mit Räumfahrzeugen üblich.

Einsatzbereiche

Wichtiges Einsatzgebiet für Streuer ist der Winterdienst, um Streumaterialien während der Fahrt in gleichmäßiger Dosierung abzugeben. Hierfür wird der Streutank vor der Fahrt mit den öffentlich deponierten Streumaterialien gefüllt, während der Fahrt wird das Streumittel über eine Fördereinheit herausgeführt und über Schaufeln oder Walzen nach außen abgegeben. Die Streueinheit ist so montiert, dass sie ihren Inhalt möglichst bodennah abgibt und über eine weite Fläche streut, damit auch breite Straßen bereits beim einmaligen Befahren komplett gestreut werden.

Jenseits von Schnee und Eis werden Streuer seltener benötigt, hauptsächlicher Einsatzzweck ergibt sich bei Unfällen mit ausgetretenem Öl sowie auf Baustellen nach einer frischen Teerung. Ölunfälle stellen nicht nur eine Gefährdung der Umwelt dar, sondern erhöhen durch die rutschige Beschaffenheit die Unfallgefahr nachfolgender Fahrzeuge. Streuer werden bei großflächigen Ölfilmen zur Bindung genutzt, wobei Sand das wichtigste Streumaterial ist. Für einmalig ausgetretenes Öl aus der Ölwanne eines PKW ist das manuelle Streuen effektiver, da dieses nicht so weitflächig wie bei einem Streufahrzeug erfolgt.

Streumaterialien

Das traditionell wichtigste Streumaterial ist Salz, das bis heute in zahlreichen Städten und Gemeinden Deutschlands verwendet wird. Streusalz hat einen natürlichen Charakter und sorgt in kürzester Zeit für eine Anhebung des Schmelzpunktes um mehrere Grad Celsius. Über die Jahre ist Salz in die Kritik geraten, das es in den Boden versickert und ins Grundwasser gelangt, wodurch die Wasserqualität beeinträchtigt wird. Einzelne Gemeinden haben deshalb bereits Salz bzw. den generellen Einsatz von Streufahrzeugen eingestellt.

Eine Alternative zu Streusalz ist Rollsplit, der neben dem Winterdienst hauptsächlich auf Baustellen verwendet wird. Der Split sorgt für einen rauen Untergrund und verhilft den Fahrzeugreifen zu einem besseren Grip, was auf eisglatter Fahrbahn genauso wie frisch geteerten Straßen zum Vorteil wird. Eine Auswirkung auf den Schmelzpunkt von Schnee und Eis hat Split allerdings nicht. Neben diesem Streumittel in Granulatform wird Sand durch Streuer ausgeschüttet, das den gleichen Effekt wie Split hat und außerdem Öl besser bindet.

Anschaffung

Der Kauf eines Streufahrzeugs ist für Städten und Gemeinden unverzichtbar, was nicht alleine vom regelmäßig durchzuführenden Winterdienst abhängig gemacht werden sollte. Hierbei sind regionale Unterschiede zu beachten, da je nach Region Deutschlands mit einem unterschiedlich strengen Winter zu rechnen ist. In der Alpenregion und den Mittelgebirgen ist die Kombination des Streuers mit einem Räumfahrzeug als Anbaugerät empfehlenswert, da sonst kein Durchkommen für den Streuer gegeben ist. Für öffentliche Plätze und Fußgängerzonen lohnt die Anschaffung kompakter Streufahrzeuge, die eine größere Wendigkeit aufweisen und sogar Bürgersteige befahren können.
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